Es ist in der letzten Zeit viel Kritisches über Change Management geschrieben worden bis hin zu der Auffassung, dass Change Management viel Staub aufwirbele, aber seine Wirkung grundsätzlich verfehle. Im Zeitalter der Beschleunigung sind wir in der Tat oft dem Glauben erlegen, dass so ziemlich alles möglich sei, vor allem schnelle Veränderung – um dann oft desillusioniert festzustellen, dass es so einfach nicht geht. Change Prozesse werden dann schnell abgebrochen oder durch neue Projekte ersetzt. Change Management wird so zum Selbstzweck und die wiederholte Veränderung wird durch den ständigen Wechsel von Motivation und Enttäuschung befördert.
Im folgenden Interview erklärt Prof. Peter Kruse, Organisationspsychologe an der Universität Bremen, seine Sicht von Change Management. Für mich einer der besten Beiträge, die ich zum Thema bisher gehört habe. Kruse hat 15 Jahre lang auf dem Gebiet der Neuropsychologie geforscht und sieht in den Entwicklungsprinzipien des menschlichen Gehirns ein Modell für die Entwicklung von Unternehmen. Kruse sagt unter Anderem über Change Management: „Der wertvolle Teil ist nicht der Erfolg, sondern der wertvolle Teil ist der, dass Menschen sich getraut haben, etwas Neues zu probieren.“
Ich bin Peter Kruse (aus mir unerfindlichen Gründen) erst nach Fertigstellung meines Buches „Change! Bewegung im Kopf“ begegnet. Wer es gelesen hat, wird frappierende Überschneidungen in den Ansätzen feststellen. Aber schauen Sie selbst: