Coaching-Tipp: Echte Ziele, schlechte Ziele

„Formulieren Sie Ziele!!“ Ein Tipp, der in keinem Lebensratgeber und keinem Selbstcoaching oder Motivationsvortrag fehlen darf. Doch wie definiert man individuelle, zugkräftige Ziele? Um diese essentielle Frage zu beantworten, richte ich in meinem Buch CHANGE! den Blick durch die neurobiologische Brille und zeige Ihnen, wie Sie Ihren individuellen Weg zum Erfolg bauen. Hier ein Auszug:

Es geht also um das, was Ihnen wichtig ist. Es geht um das Wozu. Erst wenn Sie ein Motiv haben, erst wenn Sie definieren können, warum es für Sie Sinn macht, kann das selbst gesteckte Ziel ausreichend Zugkraft entwickeln, um nach Umsetzung zu drängen. Prüfen Sie einmal bei den Zielen, die Sie bisher nicht erreicht haben, ob Sie die Frage nach dem Wozu gut beantworten können.

Achten Sie unbedingt darauf, dass Sie das Ziel als Annäherungsziel, also positiv formulieren. Vermeidungsziele sind schlechte Ziele. »Ich will in Konflikten nicht immer nachgeben«, eignet sich nicht als zugkräftiges Ziel, denn es wird Ihnen schwerfallen, den Zielzustand zu assoziieren. Wie sieht das aus und wie fühlt sich das an, wenn etwas nicht da ist? Für Ihr Gehirn ist es dann nämlich noch immer da, wenn auch in der negierten Form. Sie aktivieren mit Vermeidungszielen das entsprechende neuronale Muster (»Ich gebe in Konflikten immer nach«) und erweisen sich damit einen Bärendienst. Das sollten Sie unbedingt vermeiden. Stattdessen sollten Sie die Aussage in ein Annäherungsziel umformulieren, zum Beispiel: »Ich will in Konflikten selbstbewusst auftreten.« Noch stärker wird dieses Ziel, wenn Sie daraus zusätzlich eine Haltung formulieren. Die könnte in diesem Fall etwa so aussehen: »Ich kann auf meine Kenntnisse und Stärken vertrauen.« Oder: »Ich bin es wert, gehört zu werden.«

Antizipieren Sie Ihr Ziel. Dies aktiviert die gleichen motivationalen Schemata wie reales Erleben. Machen Sie sich also ein Bild von dem, was Sie genau erreichen wollen. Denn unser Gehirn kann mit abstrakten Größen wie erfolgreicher Verkäufer oder kreativer Designer wenig anfangen. Was machen Sie genau und wie machen Sie es genau, wenn Sie Ihr Ziel erreicht haben? Noch besser wird es, wenn Sie hierzu ein positives Körpergefühl wahrnehmen. Achten Sie dabei auch auf Ihre Körperhaltung, auf Ihre Mimik und Gestik, wenn Sie das Ziel assoziieren. Hier kommen die somatischen Marker zum Zuge. Erfasst Sie ein angenehmes Gefühl bei der Assoziation des Ziels oder fühlt es sich eher etwas mulmig an? Spätestens hier werden Sie spüren, ob es implizite Einwände gegen das Ziel gibt oder nicht.

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