Wer ein Problem hat, möchte am liebsten Lösungen angeboten bekommen – meinen viele Berater. Und so bemühen sich viele Consultants, ihren Klienten eine passende Lösung zu verschreiben. Wie sehr Berater da falsch liegen, schildert Ernesto Sirolli am Beispiel von Entwicklungshilfeprojekten. Ein Lehrstück auch für das Management.
Egal, ob wir es mit Anzügen von der Stange versuchen, in die der Kunde hineingezwängt wird oder mit vermeintlich maßgeschneiderten Konzepten: Der Politikwissenschaftler Ernesto Sirolli hält das klassische Beratungskonzept („Du hast ein Problem und ich die Lösung“) für anmaßend und geradezu naiv. Wer die Potentiale von Menschen fördern will, sollte ihnen keine Ratschläge geben, sondern ihnen besser ein guter Diener und Begleiter sein, der ihnen Türen öffnet und die passenden Kontakte herstellt. Grundvoraussetzung dafür: Mund halten und Zuhören.
Nun meine Frage an Sie, liebe Leser: Wie oft finden Sie sich in Situationen wieder, in denen Sie andere vermeintlich führen und motivieren wollen und dann feststellen, dass das wenig fruchtet? Wenn ja, fragen Sie sich doch einmal: Sind Sie Antreiber oder geben Sie Orientierung? Sind Sie der ewige, heldenhafte Retter oder sind Sie Coach und Unterstützer für Ihre Mitarbeiter oder Kollegen? Schaffen Sie Freiräume oder schränken Sie Menschen eher ein? Können Sie andere begeistern oder meinen Sie immer noch, dass Druck der beste Antrieb ist?
Schauen Sie mal, wie es besser gehen könnte: