Zu kaum einer Jahreszeit sinkt die Selbstmanagement-Performance von Menschen derart nahe an den Nullpunkt, klaffen gute Vorsätze und Handeln so weit auseinander wie in der Vorweihnachtszeit. Das Fest der Freude und Besinnlichkeit entartet im Vorfeld des Heiligen Abends zu Stress all überall auf den Tannenspitzen. Sind wir denn wahnsinnig?
Wertschätzung und Achtsamkeit sehen anders aus, finde ich. Achtsamkeit heißt nach einem Verständnis, Entschleunigung, inne halten, Fokus auf das Wesentliche, Aktion statt Reaktion. Und Wertschätzung bedeutet , erst zu hören und zu sehen – dann gehört und gesehen werden. Und Wertschätzung ist nur scheinbar käuflich. Wir ersetzen die Existenz des Seins durch die Existenzweise des Habens, wie Erich Fromm das in den 1970er Jahren schon beschrieben hat. Heute würden die Hirnforscher konstatieren, dass wir den kurzzeitigen Dopaminkick des Kaufens und Schenkens dem langfristigen Glück vorzeihen. Ich nenne das neuronales Fastfood. Verantwortlich sind dafür offenbar entwicklungsgeschichtlich ältere Areale unseres Gehirns. Schon die Elster hat ein Faible für alles, das glitzert und blinkt. Viel weiter scheinen wir nicht gekommen, oder?
Dass es auch anders geht, zeigt ein Beitrag vom ManKind-Project auf Facebook, auf den ich vor kurzem gestoßen bin. Da ist eine To-Do-Liste zu sehen, dessen Autor sich offenbar doch besonnen hat – und kleine aber wesentliche Korrekturen angefügt hat. Diesen Zettel möchte ich gern mit Ihnen teilen, denn das können wir auch. Und es kostet so gut wie nichts. Nur ein wenig Zeit, Wertschätzung und Achtsamkeit. Und dann könnte Ihr Selbstmanagement auch wieder ins Lot kommen. Viel Glück und besinnliche Festtage!