Als Richard Bandler und John Grinder sich mit der Modellierung der Arbeit erfolgreicher Psychotherapeuten beschäftigten, waren sie kulturell wohl mehr vom Behaviorismus geprägt als von der systemischen Schule. Später prägten der Konstruktivismus und auch systemische Ansätze das NLP mehr und mehr, auch wenn viele Vertreter des NLP sich nicht explizit als Systemiker bezeichnen würden. Bei Dr. Sabine Marquardt ist das anders. Sie bezeichnet sich ausdrücklich als systemische NLP-Coach und so ist es nur folgerichtig, in ihrem Buch „Kommunikation als Hardskill“ diese Schulen zusammen zu führen. Und das gelingt ihr bravurös. Nach einer Einleitung in die systemisch-konstruktivistische Denkweise, zeigt sie auf, wie die systemischen Ansätze mit dem NLP verbunden werden können.
Marquardt füllt den Raum mit dem reichhaltigen Repertoire eines systemischen NLP-Coach. Practitioner des neurolinguistischen Programmierens finden dort sehr viel Bekanntes, vor allem aber klassische NLP-Tools in systemischen Varianten. Die Autorin zeigt den Weg der Veränderung auf und beschreibt die verschiedenen Tools, mit denen ein NLP-Coach diesen Prozess katalysieren kann. Sie beschreibt diese Arbeitsweise als Hebelansatz. Den Abschluss bildet die Ausarbeitung eines Coaching-Zyklus für den systemischen NLP-Coach.
Mir gefällt an diesem Buch insbesondere der kompakte Aufbau, der es zum einen sehr schnell lesbar macht, denn auf literarische Schnörkel verzichtet sie. Zum anderen ist es ein hervorragendes Nachschlagewerk für den erfahrenen NLP-Coach. Die Texte sind immer wieder mit Beispielen und Anwendungs-Tipps durchsetzt, so dass es weit mehr als eine theoretische Abhandlung ist.
Wird systemisches NLP damit zum Hardskill? Möglicherweise. Es sei jedenfalls jedem NLP-Anwender ausdrücklich empfohlen.