Während immer noch feste Leitfäden die meisten Seminare beherrschen, plädiert der Coach und „Persönlichkeitsstörer“ Horst Lempart in Seminaren für agile Gestaltung, die der Dynamik der Gruppe folgt und wie in einem Fluss mal das eine oder das andere Ufer entdeckt, um schließlich das gemeinsame Ziel zu erreichen. Dazu bietet er 52 erprobte Methoden als Werkzeuge an.
Der Autor beschreibt zu Beginn seine Motivation und sein Verständnis von Agilität. Letztere setze Lebendigkeit voraus und entwickele sich organisch aus der Gruppe heraus. Dazu brauche es ein agiles Mindset, das agile Werte, agile Haltung und agiles Verhalten umfasse. Lemparts Seminarmethoden erlauben ein schnelles Aufgreifen aktueller Themen, stellen die situativen Bedürfnisse der Teilnehmer in den Vordergrund, reduzieren Komplexität und fördern Kreativität. Vom Trainer fordert das eine hohe Prozesskompetenz und viel Flexibilität.
Im Hauptteil des Buches stellt der Autor uns 52 agile Methoden vor, die, wie er schreibt, alle praxiserprobt seien. Sie tragen so phantasievolle Namen wie „Mein Allerheiligstes“, „Seitensprung“ und „Arschengel“. Bei letzterem Format geht es zum Beispiel darum, aus dem Verhalten schwieriger Personen für uns hilfreiche Botschaften herauszufiltern. Den Tools gemeinsam ist die gestalterische Kreativität und die Flexibilität. Da findet sich teilweise Altbekanntes in ganz neuem Gewand, aber auch eine Reihe neuer Kreationen.
Lempart kann auf einen langjährigen Erfahrungsschatz zurückblicken. Das merkt man von der ersten Buchzeile an. Er weiß also, wovon er redet, respektive schreibt. Das Buch ist eine Quelle der Inspiration für alle Coaches und Trainer, die agil arbeiten wollen.